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25 Jahre Günthers in der Obergasse – Erfolgsrezept für erfindungsreiche SpezialitätenMit einem Küsschen fing alles an

ALSFELD (ewa). Kreative Gene wurden Birgit Günther wohl in die Wiege gelegt, die seit 25 Jahren gemeinsam mit ihrer Schwester Cornelia das Café Günthers in der Obergasse betreibt. So ist es zu erklären, dass in der Backstube mitten in der Alsfelder Altstadt seit 1993 eine ausgefallene Leckerei nach der anderen entsteht. Den Anfang hatte Vater Hans Günther, der vor 56 Jahren aus dem Schwabenland nach Alsfeld gekommen war, gemacht  – ihm verdanken die Alsfelder einen kleinen Geniestreich: Als die Oberhessische Zeitung am 1. April 1981  in einem Aprilscherz das „Alsfelder Küsschen“ als Kreation Güntherscher Confiserie aus der Taufe hob, legte der Konditormeister los. Er zauberte eine luftige Kleinigkeit aus kleinem Mandelbiscuitboden mit Nuss-Marzipanfüllung und Schokoüberguss. Das Ergebnis – bis heute ein Klassiker –  ging am selben Tag noch in Serie.

Das war  die Geburtsstunde einer ganzen Reihe von Pralinenspezialitäten. Folgen sollte dem Küsschen nämlich – wieder eine süße Reaktion auf ein Druckwerk.  Anlässlich des ersten Zunft- und Handwerkermarktes mit „Fressgass“ in Alsfeld entwickelte nun bereits Tochter Birgit Günther, den Fußstapfen  ihres Vaters folgend, eine süße Miniatur des von Lokalpoet Hieronymus Caesar in Reimform beschriebenen Alsfelder Kopfsteinpflasters. Vanilletrüffelmasse mit Karamellsoße und Florentinerdeckel –  ein Gedicht! „Das war 1990“ erinnert sich Birgit Günther,  damals gerade ihren Meisterbrief „in der Tasche“  – wenige Jahre, bevor die Eröffnung der Filiale in der Obergasse anstand.  Dort wurde aus der ehemalige „Wurschtküche“ der Metzgerei Scheer Günthers Backstube und damit eine äußerst produktive Versuchsküche oder vielmehr -konditorei, aus der weitere Klassiker, wie der beliebte Marzipantaler oder die Bockbierpraline erwuchsen.

2008 sorgte erneut ein OZ-Aprilscherz  mit Blick auf das finanzielle Dilemma der Stadt für eine  weitere pfiffige Erfindung im Hause Günther: Birgit Günther goss die „Alsfelder Rathaus Aktie“ als sortenreine, edle Tafelschokolade, von deren Erlös der Löwenanteil in die Alsfelder Vereinsförderung fließt.

Ein regelrecht süße Ära begann 2011 mit dem ersten  Schokoladenmarkt in Alsfeld,  bei dem Birgit Günther vor den Augen der Zuschauer das Alsfelder Rathaus als meterhohes Modell – in Schokolade goss. Bei der Neuauflage 2012 präsentierte sie den Schwälmer Brunnen, ebenfalls  in Schokolade. Mit im Boot  auf der Schokoladenmarktbühne ist seit 2013 Bürgermeister Paule, mit dem die erfinderische Konditorin damals Pralinen mit dem Slogan „Mein Herz schlägt für Alsfeld“ auf der Bühne herstellte. 2014 zelebrierte  Birgit Günther eine neue Alsfelder Praline mit  historischem Bezug: Das „Storchennest“ bestand aus Nugat und Marzipan mit einem Schokoladen-Überguss und einem kleinem Ring als Nest. 2015 entstand das „Ratherren-Duo“, raffinierte kleine Mürbeteigtörtchen mit unterschiedlichen Trüffelfüllungen. 2016 wieder ein historisches Motiv, das  zum Schokoladenmarkt präsentiert wird: Die „Alsfelder Elle“ bekannt als Tuchmaß am Rathaus  wird als handlicher Schokoriegel zum Knabbern aus der Taufe gehoben.  Und, so wie es  zwei Alsfelder Ellen gibt, gibt es auch zwei Varianten der leckeren Miniatur –  eine davon gefüllt mit Marzipan und Nugat.

Schon lange gibt es keinen Schokoladenmarkt ohne eine neue, originelle Kreation aus der Bäckerei-Konditorei Günther. Nach Schokoladen-Rathaus, Schwälmer Brunnen, „Herz für Alsfeld“, Ratsherren-Duo, Alsfelder Elle und den gemütlichen schokoladenbesohlten  „Schlappe“ vom letzten Jahr wurde am 28. Oktober eine Pastete aus der Taufe gehoben – das Alsfelder Prachtstück. Auf einen Marzipanboden wird ein Fruchtgelee geschichtet, darauf kommteine alkoholfreie Trüffelmasse. Umhüllt wird das kleine Geschmackskunstwerk von edler Schokolade und ganz obenauf thronen die Wahrzeichen von Alsfeld konturiert, in voller Schönheit – vom Rathaus über das Hochzeitshaus zum Leonhardsturm.  Leckerbissen über Leckerbissen  – Einheimische, wie Touristen erfreut das erfinderische Füllhorn mit erlesenem Naschwerk. Und in der Vorweihnachtszeit ist es die Vielfalt an Christstollen, die dem noch so verwöhnten Gaumen, immer wieder neue Genüsse beschert. Dass die Günthers auch auf diesem Gebiet ihr Handwerk verstehen, zeigt ihre Mitgliedschaft im Stollen-Expertenrat. Mandelstollen, Rotkäppchenstollen, Café au lait,  1001 Nacht – Die Palette ist breit gefächert. In diesem Jahr ist der klassische Butterstollen „Stollen des Jahres“.

Quelle: Oberhessische Zeitung/E. Wagner